Nilkreuzfahrt Reisebericht – 1. und 2. Tag
1. Tag: Die Weiterreise und Fahrt zum Nilkreuzfahrtschiff
Am nächsten Morgen ging es bereits sehr früh los. Wir versammelten uns alle gegen 05:00 Uhr in der Lobby. Jeder bekam ein riesiges Lunchpaket mit auf den Weg. Um Koffer etc. brauchten wir uns nicht kümmern, wurde alles organisiert und zum richtigen Bus gebracht. Alle sahen noch sehr verschlafen aus, aber bei jedem war die Vorfreude zu spüren.
Die Fahrt dauerte doch ein ganzes Stück. Ich kann nicht mehr genau sagen wie lange, aber ich glaube zwischen 3 bis 4 Stunden, mit Pause natürlich.
Aber die Zeit kam mir nicht so lange vor, die ganzen Eindrücke, die Wüste, die Vorfreude, alles war sehr aufregend. Wir vertrieben uns die Zeit und studierten unseren Reiseführer.
Die Einschiffung und Kabinenverteilung
Als wir am Nil und somit an unserem Schiff der MS Grand Rose angekommen waren, ging es so weiter wie im Hotel. Um den Koffer musste man sich keine Sorgen machen, alles wurde organisiert. Wir wurden in der Gruppe zu unserem Schiff gebracht und die Zimmervergabe erfolgte per Los. Hört sich jetzt vielleicht komisch an, ist aber eine lustige Sache. Damit keiner danach sagen kann, er wurde bevor- oder benachteiligt, durfte jedes Paar ein Los ziehen, auf dem die Kabinennummer vermerkt war.
Super schnell bekamen wir unsere Türkarte und durften unsere Kabine beziehen. Eine wunderschöne Kabine, mit einem tollen Panoramafenster vom Boden bis zur Decke. Leider hat die MS Grand Rose keine Balkone, aber das ist auch nicht wirklich nötig, da man sich in der Kabine sowieso sehr selten aufhält.
Schiffserkundung
Da wir gegen Mittag am Schiff waren, ging es selbstverständlich mit dem Mittagessen erstmals los. Noch etwas unsicher, wo sich was befindet, gingen wir auf die Suche nach dem Speiseraum, der sich im Bauch des Schiffes befand. Wir durften uns einen Tisch aussuchen, an dem 4 Pärchen Platz hatten. Uns wurde gesagt, dass wir somit die ganze Woche immer denselben Platz hätten, sprich, wo man sich am ersten Tag hinsetzt, dieser Platz bleibt einem. Eine super Lösung, wie wir fanden.
Was soll ich sagen, die anderen Pärchen waren supernett und schnell bildete sich aus uns eine nette Truppe. Vom Essen kann ich hier nur absolut schwärmen, ein Traum und soooo viel Auswahl, der Wahnsinn.
Nach dem Essen ging es auf Entdeckertour. Wir machten das Schiff unsicher.
Als wir an Deck des Schiffes waren, blieb uns fast die Luft weg, in der Sonne 48°C. Jetzt wussten wir auch, warum fast keine Leute am Pool lagen, denn es ging kein Lüftchen.
Vorstellungsrunde und Ablauf der Woche
Am Nachmittag war dann in der Bar eine Vorstellungsrunde, wo uns der Ablauf für die nächsten 7 Tage erklärt wurde. Infos zu den Ausflügen etc. standen auf dem Programm. Uns wurde ein zusätzliches Ausflugpaket angeboten, wo u.a. Abu Simbel, Licht- und Tonshow am Abend im Karnak-Tempel etc. enthalten waren. Wir beschlossen, dieses zusätzliche Ausflugpaket zu unserem normalen Ausflugpaket noch dazu zu buchen, wie fast alle anderen Mitreisenden auch und ich muss sagen, ich kann es nur wirklich jedem ans Herz legen, dieses Paket mit dazu zu buchen.
Ein Tipp von mir: Ausflugspakete
Das zusätzliche Ausflugpaket kann entweder im Vorfeld gebucht werden oder vor Ort auf dem Schiff. Ich kann es jedem nur empfehlen, es ist wirklich superschön.
In dieser Vorstellungsrunde wurden wir, anhand der Zimmernummern, in Gruppen eingeteilt. Wir hatten insgesamt 4 Reiseleiter an Bord. Unsere Gruppe bzw. unser Reiseleiter hieß Wunderlämpchen. Als die Gruppen gebildet waren, erklärte der Reiseleiter viel zum weiteren Ablauf. Damit sich nicht alle Gruppen am Morgen gleichzeitig in der Lobby des Schiffes versammelten, stand eine Tafel in der Lobby, auf welcher der Gruppenname vermerkt war und wann die Gruppe sich zu den entsprechenden Ausflügen zu treffen haben. Auch wurde ausgesschrieben, ob das Mittagessen wieder auf dem Schiff serviert wird, oder ob es ein Lunchpaket gäbe.
Da wir zu einer sehr heißen Zeit in Ägypten waren, wurde immer darauf geachtet, dass keiner ohne mind. 1,5 Liter Wasser das Schiff verlässt. Dazu stand immer jemand am Ausgang des Schiffes, der uns vor jedem Ausflug reichlich mit Wasser versorgte, was selbstverständlich kostenlos war.
Der restliche Tag war sozusagen Eingewöhnungszeit, faulenzen und relaxen.
2. Tag: Luxor
Die Nacht über lagen wir in Luxor am Hafen und starteten am nächsten Morgen relativ früh mit dem Frühstück und anschließend traf sich unsere Gruppe in der Lobby, wo uns Wunderlämpchen sehr herzlich begrüßte. Es ging ab in den Bus und unsere erste Station war der…
Karnak Tempel
Die Busfahrten, muss ich gleich dazu sagen, waren nie sonderlich lange, da fast alle Tempel direkt am Nil liegen und so waren fast alle Tempelanlagen in 10 bis 30 Minuten Busfahrt zu erreichen. Vorab erzählte uns unser Reiseleiter schon immer eine kurze Geschichte zu dem jeweiligen Tempel und erzählte uns auch viel über das, was wir gerade im Bus sahen z.B. viel über Land und Leute, Traditionen etc. Unser Reiseleiter sprach supergut Deutsch und somit gab es auch keinerlei Verständigungsschwierigkeiten.
Kurzinfo zum Karnak-Tempel
Die Gesamtfläche des Tempels beträgt 30 Hektar, mit insgesamt 10 Pylonen und einer großen Säulenhalle. Die Anlage hat drei von Mauern umgebene Bereiche und zwar aufgeteilt in den Bezirk des Amung, den Bezirk des Month und den Bezirk der Mut.
Neben den drei Bezirken steht noch der Aton-Tempel. Absolut sehenswert, fast labyrinthartig und hinter jeder Ecke lauert etwas Sehenswertes. Mein absoluter Tipp. Muss man gesehen haben.
Im Tempelbereich befindet sich noch der sog. „Heilige See“. Nicht sehr groß, auch nicht zum Baden geeignet, aber wunderschön und sehr idyllisch. Unser Aufenthalt im Karnak-Tempel betrug mit Führung ca. 2 Stunden, danach ging es wieder in den klimatisierten Bus und weiter zum Luxor-Tempel.
Ein kleiner Tipp von mir: Bequeme Schuhe
Die Anlage ist sehr groß und ich kann jedem nur bequemes Schuhwerk und genügend Wasser empfehlen, sowie eine Kopfbedeckung. Man sollte sich unbedingt neben einer Säule fotografieren lassen, nur so kann man richtig erkennen wie gigantisch groß diese sind.
Luxor-Tempel
Die Fahrt zum Luxor-Tempel vom Karnak-Tempel aus dauerte ca. 10 Minuten, also war kurz Zeit, den klimatisierten Bus für eine Verschnaufpause zu nutzen.
Ein gewaltiger Eindruck, wenn man vor dem Luxor-Tempel steht. Ich kam aus dem Staunen vom einen zum anderen Tempel gar nicht mehr raus. Immer wieder musste ich mir vor Augen halten, dies wurde alles ohne Maschinen oder andere Hilfsmittel unserer Zeit erbaut, der Wahnsinn.
Gegenüber vom Eingang befindet sich die Sphingenallee.
Die Besichtigung des Luxor-Tempels dauerte ungefähr 1,5 Stunden und man merkte, wie die Hitze unserer Gruppe zusetzte und die Konzentration, unserem Reiseleiter zuzuhören, immer mehr schwand. Wie auch im Karnak-Tempel hatten wir auch hier wieder genug Zeit, um Fotos zu machen und das Gelände selber zu erkunden. Beeindruckend und absolut sehenswert, wenn man neben den riesigen Säulen steht und man selber ist nur so klein. Man kommt sich vor wie ein Zwerg in diesen wuchtigen Anlagen.
Kurzinfo Luxor-Tempel
In der Antike verband die Sphingenallee den Luxor-Tempel mit dem Karnak-Tempel. Im Südwesten, sprich beim Eingang in den Luxor-Tempel, steht ein großer Pylon. In der Antike standen vor diesem Pylon zwei Sitzfiguren, vier stehende Statuen und zwei Obeliske. Leider sind nur noch die beiden sitzenden Figuren zu sehen. Neben den beiden sitzenden Figuren sind zwei hohe Mauern, die sogenannten Türme. In die Türme sind verschiedenen Szenen eingemeißelt.
Im Inneren des Tempels gelangt man nach dem ersten Hof (Hof Ramses II.) in den Säulengang. Danach geht es in den zweiten Hof (Hof Amenophis III.) und dieser wird wieder mit einem Säulengang abgeschlossen.
Gegen Mittag waren wir wieder auf dem Schiff. Auf dem Schiff angekommen, ging es gleich zum Mittagessen, was wieder der absolute Wahnsinn war. Am Nachmittag waren wir wagemutig und haben uns ein Schattenplätzchen an Deck unseres Schiffes gesucht. Ich kann nur sagen, am besten hält man es im Pool aus und geht am besten nicht mehr raus.
Am Nachmittag legte das Schiff ab Richtung Edfu / Kom Ombo. Endlich ging die Fahrt mit der MS Grand Rose los. Auf dem Weg nach Edfu / Kom Ombo durchfährt man eine Schleuse. Ich kann jedem nur empfehlen, unbedingt an Deck zu sein und sich das Ganze anzusehen, da auch hier viel per Hand gemacht wird. Ein absolut beeindruckendes Spektakel.
Jeden Abend gab es ein Programm an Bord, entweder Tanzabend, Vorträge oder einfach nur mit neu gewonnen Freunden zusammensitzen. Wir entschieden uns für das letztere und schwitzten am Abend um 22:00 Uhr mit immer noch 36°C an Deck unseres Schiffes bei Cocktails und sternenklarer Nacht, einfach nur himmlisch.