Tierwelt

Eine spannende Tierwelt …
… die freilich nichts mehr mit der Vielfalt früherer Tage gemein hat!

Der Nil als Lebensraum für Tiere

„Die ersten, die wir sahen – das waren aber zwei Exemplare: Nie hätte ich gedacht, dass es so etwas überhaupt gibt.“ So beschreibt Herbert Rittlinger (in: Ich hatte Angst: Meine gefährlichsten Expeditionen) seine Begegnung mit den Panzerechsen: „Die waren nicht nur sechs und sieben Meter lang, sondern auch unglaublich breit und massig …“ Dabei ist die Tierwelt in Ägypten, eingedenk der ausgedehnten Wüsten, nicht unbedingt die artenreichste. Das Leben konzentriert sich vor allem am Nil, dem längsten Strom Afrikas, der sich wie ein schimmerndes, grünes Band durch das ansonsten trockene Land schlängelt und nicht umsonst die Lebensader Ägyptens genannt wird.

Nach dem Nil benannte Tiere

Dies könnte sowohl biologisch wie auch wirtschaftlich gemeint sein. Denn längs des großen Stroms liegen die Millionenstädte Kairo und Gizeh, für die das Land berühmt ist. Zudem findet sich hier eine nach wie vor recht artenreiche Tierwelt. Wobei manche seiner Bewohner – wie der Nilhecht oder das Nilkrokodil – sogar nach dem großen Strom benannt sind. Besonders letzteres, das Rittlinger als „hoch wie ein Tisch“ beschreibt, war lange Zeit fast ausgestorben und erholt sich erst allmählich. Als größte afrikanische Waranart ist auch der Nilwaran – ein guter Schwimmer – nach dem Fluss benannt. Ebenso das Nilpferd, das einst im Nil und Nildelta in Massen vorkam, verdankt dem Fluss seinen Namen, lebt heute jedoch nur noch südlich der Sahara.

Wandlung der Tierwelt im Lauf der Jahrhunderte

Generell ist es nämlich so, dass die heutige Tierwelt Ägyptens nicht mehr der Fauna zur Zeit der Pharaonen entspricht. Denn da gab es angeblich Krokodile, die fast 10 Meter lang waren. Denn auch in Afrika haben Klimaveränderungen und Landbau viele Tiere (ins Innere des Kontinents) verdrängt. Die Großkatzen, die früher in Ägypten lebten (Löwen, Leoparden und Geparden) sind schon lange vertrieben. Ebenso wie die Antilopen- und Gazellenherden, die von ihnen gejagt wurden. Allenfalls trifft man hier und da noch ein paar Schakale.

Vögel am Nil

Beeindruckend ist dagegen nach wie vor die Vogelwelt. Obwohl es längs des intensiv genutzten Stroms kaum noch unberührte Naturlandschaften gibt, können Kuhreiher – und das oft auch vom Schiff aus – bei ihrer Jagd im Flachwasser und Sumpf beobachtet und auch fotografiert werden. Zudem sichtet man Wiedehopfe oder Schwalben sowie Falken und andere Greifvögel, die über dem Kultur- und Ackerland kreisen.
Natürlich leben im Nil nach wie vor verschiedene Fischarten, und vor allem im fruchtbaren Nildelta wimmelt es dann von Vögeln. Darunter Flamingos, Störche, verschiedene Gänse und Enten.

Tierarten im Nildelta

Viele Tiere finden im Schilfrohr, das im Delta nach wie vor üppig wuchert, Deckung und Zuflucht. Dazu überzieht die eingeschleppte Wasserhyazinthe vor allem die seichten Regionen. Dazwischen quaken Frösche, und manchmal sichtet man auch Schlangen oder Schildkröten.
Angler können unter anderem Nilbarsche und Katzenwelse an Land ziehen. Freilich ist auch der Fischreichtum nicht mehr der früherer Tage.

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