Baden im Nil
Touristen reisen gerne zum Badeurlaub nach Ägypten.
Kann man im Nil baden?
Einige interessieren sich nur am Rande für die ägyptische Kultur oder Geschichte. Hauptsache, es geht in ein warmes Land mit guten Tauch- und Bademöglichkeiten. Zahlreiche Badeorte bieten sich in Ägypten an, einer der bekanntesten ist Hurghada. An der Küste entstehen zahlreiche weitere Resorts, die ausländische Badeurlauber verwöhnen wollen.
Nicht zur Nachahmung empfohlen
Der Ägypter badet wie selbstverständlich auch im Nil, der Lebensader des afrikanischen Landes. Aber ist das Eintauchen in seine Fluten auch für Touristen empfehlenswert? Eine Nachahmung wird nicht angeraten, auch wenn ein erfrischendes Bad angesichts großer Hitze verlockend erscheint. Die Risiken beim Baden sind einfach zu groß. Im Nil und in Binnengewässern sind Bilharziose-Erreger zu finden. Es handelt sich um Plattwurmlarven, die sich beim Baden unter die Haut bohren und Juckreiz verursachen. Das Ergebnis ist eine Zerkariendermatitis. Je nach Zahl der Larven, die sich unter die Hautoberfläche gebohrt haben, ist das Krankheitsbild unterschiedlich schwer. Meist klingen die Beschwerden innerhalb von 14 Tagen wieder ab.
Ein Bad im Nil kann üble Folgen haben
Hat man zwei Monate nach dem Larvenbefall immer noch Beschwerden, sollte man zum Arzt gehen. Eine Bilharziose macht sich schon nach ein paar Stunden bemerkbar. Die Erkrankung ist auch als Schistosomiasis bekannt. Im Grunde handelt es sich um eine mögliche Folgeerscheinung der Zerkariendermatitis. Als Anschlusserkrankung kann sich nämlich wegen einer Eiablage das so genannte „Katayama-Fieber“ zeigen. Symptome wie Schüttelfrost, hohes Fieber, Husten oder Kopfschmerzen sind zu beobachten. Bestimmte Organe wie Lymphknoten, Leber oder Milz vergrößern sich. In den meisten Fällen übersteht man auch diese Symptome ohne schlimmere Folgen. Manchmal aber verläuft die Bilharziose-Erkrankung auch tödlich.
Vor allem, wenn man die Schistosomiasis nicht behandelt, kann eine chronische Infektion entstehen. Symptome sind an den Organen zu bemerken, in denen die Eier der Larven bevorzugt abgelegt werden – also im Darm, in der Blase, im Gehirn oder der Leber. Der Grad der Verwurmung kann verschieden sein. Die Beschwerden reichen von mittelschwer bis schwer. Die Schistosomiasis des Darmes entwickelt andere typische Symptome als die der Blase, des Hirns oder der Leber. Es können nachfolgend Wucherungen entstehen, die eine Vorstufe von Krebs bedeuten.
Um diese Risiken sicher auszuschließen, sollte man als Tourist das Nilwasser meiden.