Memnon Kolosse
In Theben West, gegenüber der Stadt Luxor, befindet sich heute der Ort Kom el-Hettân. Hier entstand einst unter König Amenhotep III. eine gewaltige Tempelanlage.
Gewaltige Wächter der Tempel
Die Anlage ist rund 550 m lang und 700 m breit. Sie wurde von einer dicken Mauer umgeben. Heute ist von dem Tempel auf Grund von Erdbeben, Hochwasser und dem Raub von Steinen für den Bau neuer Tempel nur noch eine Ruine übrig.
Was sind die Memnon-Kolosse?
Erhalten sind dagegen die Memnon-Kolosse. Die 18 m hohen Königsstatuen standen einst am Haupteingang der Tempelanlage. Sie bestehen aus Sandstein und wurden je aus einem großen Quarzit-Felsstück gefertigt. Die Memnon Kolosse zeigen zwei Könige, sitzend auf einem Thron, mit den Händen auf den Knien. Die Throne wurden mit Bildern ägyptischer Götter und Hieroglyphen versehen, die wichtige traditionelle Ereignisse nennen.
Die Zeit hinterließ ihre Spuren
Die Statuen haben allerdings etwas von ihrer Größe verloren. Ursprünglich trugen sie Kronen auf dem Kopf und waren rund 22 m hoch. Die Statuen zeigen Amenhotep III. Er ist bekleidet mit einem einfachen Leinenschurz. Sein Kopf ist mit einem Nemes-Kopftuch bedeckt. An die Beine seiner Statue wurden kleinere Figuren angefügt. Sie stellen die Königinmutter Mutemuja sowie seine Gemahlin Teje dar. Eine weitere kleinere Figur, die zwischen seinen Beinen stand, ist so stark zerstört, dass nicht mehr erkennbar ist, um wen es sich dabei handelte.
Etymologie
Ihren Namen erhielten die Memnon-Kolosse in der Nähe von Luxor von vorüberkommenden Reisenden griechischer Herkunft. Vor allem in den Morgenstunden, wenn die Sonne aufging, erklangen aus der nördlichen Statue Geräusche. Die Griechen glaubten, Memnon, eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, sei in der Statue wiedergeboren wurden. Zu jedem Sonnenaufgang hörten sie Memnon, wie er klagend seine Mutter Eos (dies bedeutet Morgenröte) grüßte. Dieser Glaube führte eine Vielzahl Besucher nach Theben West, die die Statuen sehen und die Klagelaute hören wollten. Dazu gehörte ebenfalls der römische Kaiser Hadrian im Jahr 130 n. Chr.
Nachdem die schadhaften Statuen etwa 200 n. Chr. auf Befehl des römischen Kaisers Septimius Severus ausgebessert wurden, verstummten die Klagelaute für immer.