Hatschepsut Tempel

Wenn die Nil-Kreuzfahrtschiffe in Luxor vor Anker gehen, steht der Besuch der großen Tempelanlagen von Karnak und Luxor am östlichen Nilufer (Sonnenaufgang – Ort der „Lebendigen“) und der gewaltigen Grabstätten in der „Totenstadt“ Theben West am westlichen Ufer (Sonnenuntergang) an.

Der prachtvolle Tempel der Hatschepsut

Auf dem Weg nach Theben West wachen die Memnon-Kolosse (Relikte des Tempels Amenophis III.). An einer Wegkreuzung geht es links zum Totentempel Ramses III., geradeaus ins Tal der Königinnen. Rechtsabbiegend erreicht man Ramesseum, Deir el Medina – Nekropolenarbeiter-Stadt, die Gräber der Noblen in Scheich Abd el Qurna, den Hatschepsut Tempel in Deir el Bahari. Der klassische Aufstieg ins Tal der Könige beginnt beim Hatschepsut Tempel.

Grabmal für den einzigen weiblichen Pharao

Dieser gewaltige Terrassen-Sandkalksteintempel mit imposanten Statuen-Kolonnaden wächst wahrlich majestätisch in die steile Felswand. Dem Architekten Senenmut gelang das angestrebte Kunststück, etwas absolut Außergewöhnliches, Prachtvolles im Verborgenen zu schaffen, durch die farbliche Verschmelzung mit dem Umfeld. Die einmalige Bauweise entsprach der Stellung der Erbauerin – einziger weiblicher Pharao Ägyptens – Maat-ka-Ra Hatschepsut. Sie übernahm den Thron stellvertretend für den minderjährigen Thutmosis III., legitimiert durch ihre göttliche Herkunft von „Vater Amun“. Szenen (Birth Colonnade) dieser göttlichen Geburt sind auf der zweiten Plattform rechts der Rampe dargestellt.
Hatschepsut führte keine Kriege. Sie brachte Ägypten Wohlstand. Das dokumentieren die Szenen der Reise nach Punt (Punt Colonnade) auf der linken Seite derselben Rampe. Auf der dritten Ebene links und rechts vor dem mittigen Eingang zur eigentlichen Kultstätte „Djeser djeseru“ (Heiligstes der Heiligtümer/„Heiligtum des Amun“), liegen die Anbetungsstätten für Hathor und Anubis (Wandmalereien in erstaunlicher Farbqualität). Im Tempelinneren stützt eine einzigartige Deckenkonstruktion das Gewicht des Felsens ab.

Reste eines prächtigen Baus

Auf dem langen Gang über die Rampen beschleicht den Besucher Ehrfurcht beim Anblick des im Glauben an Unsterblichkeit errichteten Bauwerks. Bereits auf der ersten Ebene zeigen Anbetungsszenen die Pharaonin und eine bildliche Dokumentation ihre anderen Bauwerke. Thutmosis III. ist nur einmal dargestellt. Er verwendete nach ihrem Tod Teile des Baus für seine eigenen Zwecke – nicht aus Rache an der Stiefmutter – das war übliche Praxis. Echnaton hingegen zerstörte die Stätte mutwillig für seine religiöse Neuorientierung. Dennoch verblieb genug historisches Material für den Wiederaufbau.
Vom Hatschepsut-Tempel aus ist der Ausblick auf Theben West phänomenal.

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